Fliegen ist keine große Kunst, im Grunde kann das jeder erlernen. Kann man es erst mal, ist es wie Fahrrad fahren: So richtig verlernt man es nicht mehr. Auf dieser Seite wollen wir den Weg zur
Segelfluglizenz darlegen.
Die Ausbildung zum Segelflieger kann mit 14 Jahren begonnen werden. Man kann das Segelfliegen in gewerblichen Flugschulen oder in einem Verein wie dem unseren erlernen. Die Ausbildung in
Flugschulen geht schneller, dafür ist die Ausbildung im Verein um einiges günstiger und nachhaltiger. Bevor man die Ausbildung beginnen kann, muss ein spezieller Fliegerarzt die Flugtauglichkeit
bescheinigen.
Praktische Ausbildung
Die Ausbildung beginnt mit Schulungsstarts mit einem Fluglehrer in unserem Schulungsdoppelsitzer ASK-21. Hier lernt man die Grundlagen des Fliegens: Starten, landen, sicheres bewegen des
Flugzeuges in der Luft. Nach ca. 50-60 Starts ist man in der Regel soweit, dass man das erste Mal alleine fliegen kann, ein unvergessliches Erlebnis in der Karriere eines Segelfliegers. Man macht
3 Starts alleine, hintereinander, ohne Fluglehrer und ist dann „frei“ geflogen. Zur Feier des Tages bekommt man von jedem anwesenden Piloten einen Klapps auf Hinterteil. Dieses Verfahren
sensibilisiert den Hintern des frisch gebackenen Alleinfliegers, was für das Auffinden der Thermik unerlässlich ist.
Ab diesem Zeitpunkt fliegt man hauptsächlich alleine, erst noch im Doppelsitzer, nach und nach auch in unseren Einsitzern K-8, Mistral und DG-300, aber immer im Bereich des Flugplatzes und unter
Aufsicht eines Fluglehrers. In dieser Phase tastet man sich nach und nach an das Thermikfliegen heran. Hat man eine gewisse Anzahl von Starts und Stunden gesammelt und einen 50 km Streckenflug
absolviert, dann ist man soweit, um die Prüfung zur Segelfluglizenz (SPL) abzulegen. Wie lange das dauert, hängt ganz davon ab, wie häufig man fliegt und am Flugbetrieb teilnimmt. In der Regel
2-3 Jahre. Die praktische Prüfung besteht aus 3 Starts mit einem Prüfer. Zum Erwerb des Segelfluglizenz gehört jedoch auch eine theoretische Ausbildung mit Prüfung.
Theoretische Ausbildung
Parallel zur praktischen absolviert man eine theoretische Ausbildung. Jeden Freitag im Winter geben unsere Fluglehrer in unseren Schulungsräumen Unterricht in den Fächern Technik, Navigation,
Meteorologie, Verhalten in besonderen Fällen, Luftrecht und menschliche Leistungsfähigkeit. Diese Fächer werden dann auch in der theoretischen Prüfung im Multiple-Choice-Verfahren abgefragt. Die
theoretische Prüfung muss vor der praktischen abgelegt werden.
Außerdem muss man noch ein Sprechfunkzeugnis (BZF-II) erwerben, dass einem die Durchführung des Flugfunks in deutscher Sprache erlaubt.
Zusammenfassung der Bedingungen zum Erwerb des SPL:
Fachliche Voraussetzung
Theoretische Ausbildung:
Flugausbildung:
Folgende Startarten können durch Einweisung durch einen Fluglehrer erworben werden:
Die Lizenz berechtigt dazu, den Flugplatzbereich zu verlassen und „Überland“ zu fliegen. Außerdem darf man jetzt auch Passagiere mitnehmen.
Hat man die Lizenz erst mal erworben, dann ist sie lebenslang gültig. Um sie nutzen zu dürfen, muss man jedoch immer 5h Flugzeit und 15 Starts in den letzten 24 Monaten nachweisen können sowie 2
Überprüfungsflüge mit einem Fluglehrer in diesem Zeitraum absolvieren.
Touring Motor Glider
Unsere SPL-Inhaber können bei uns auch die Motorsegler-Berechtigung (TMG = Touring Motor Glider) erwerben. Hat man einen SPL, dann sind das nur 6 h Flugzeit mit oder unter Aufsicht eines Fluglehrers, sowie eine praktische Prüfung. Im Rahmen der praktischen Prüfung müssen auch einige Theoriefragen beantwortet werden.